Futterergänzungen

So genannte Supplemente oder Futterergänzungsmittel für Hunde gibt es viele auf dem Markt, die sich alle durch Form, Farbe, Preis und Verpackung gegenseitig überbieten können.

Unter diesen Zusätzen gibt es viele sinnlose und schädliche, aber auch viele die sinnvoll sind und unseres Erachtens nach auch durchaus ab und an, oder im Bedarfsfall gegeben werden können.

Vorweg möchten wir aber betonen dass wir es NICHT für notwendig halten abwechslungsreich gebarfte Hunde zu supplementieren!
Wir finden nur einige Zusätze durchaus sinnvoll, einige sogar wichtig, kurweise bzw. ständig zu füttern. Welche das sind möchten wir hier erläutern.

Hunde die keine Knochen fressen sollen oder dürfen, müssen ein Alternativ-Präparat für die Calcium-Versorgung bekommen. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten die wir hier erläutern möchten.

Calciumcarbonat
kann entweder aus natürlichen Substanzen gewonnen werden (Ausgangsstoff Kalkstein, Kreide, Marmor) oder aber durch chemische Prozesse (gefälltes Calciumcarbonat). Bei den Zusatzfuttermitteln gibt es auf dem Markt Calciumcarbonat beider Herkunftsarten. Der Unterschied liegt meist in der Farbe (Für (Heim)Tierfuttermittel wird oftmals Calciumcarbonat aus Kreide genutzt, das einen geringeren Weissheitsgrad besitzt, (also eher gräulich ist) und der Reinheit.
Der Mindestgehalt an Calcium liegt aber bei Calciumcarbonat für Tierfuttermittel in jedem Fall bei 36%.

Eierschale
Gut getrocknet und möglichst fein gemörsert, enthält ebenfalls praktisch nur Calciumcarbonat, ist aber ein reines Naturprodukt. Niemand weiss bisher, ob in solchen natürlichen Substanzen nicht vielleicht noch unentdeckte Stoffe vorhanden sind, die in dieser natürlichen Zusammensetzung positive Wirkungen haben. Gerne die Schale von Bio-Eiern verwenden oder kaufen.

Calciumcitrat
Bei Calciumcitrat (Lebensmittelzusatzstoff E333) handelt es sich um ein Salz der Zitronensäure, die eine Verbindung mit Calcium eingeht. Der Ausgangsstoff ist industriell gefertigte Zitronensäure (Schimmelpilzkulturen, die von Melasse genährt werden und so Zitronensäure bilden) aus der das Calciumcitrat gefällt wird. Calciumcitrat besitzt eine hohe Reinheit und Bioverfügbarkeit. Bezogen auf das Gesamtgewicht enthält Calciumcitrat nur etwa halb so viel Calcium wie Calciumcarbonat.

Algenkalk
Besteht aus den Ablagerungen abgestorbener Rotalgen. Bekannt ist er eigentlich als Düngemittel, insbesondere im Bio-Anbau. Er enthält nahezu soviel Calcium wie gemörserte Eierschale (34%), allerdings auch bis zu 10% Magnesium und Spurenelemente wie Jod.

Knochenmehl
wird im Regelfall aus zunächst sterilisierten (durch Erhitzung / Druck), getrockneten und gemahlenen Knochen gewonnen. Diese Verarbeitungsweise bedingt auch die Haltbarkeit, die im Normalfall ca.2 Jahre beträgt.
Der genaue Gehalt an Calcium und Phosphor ist abhängig von den verwendeten Knochen und vom Verarbeitungsprozess und kann je nach Hersteller sehr unterschiedlich sein. Daher kann man hier auch keine „Pi-mal-Daumen”-Angaben machen.
Mit Knochenmehl erreicht man – wie auch mit Knochen- erhöhte Gesamtwerte von Calcium und Phosphor. Manche Knochenmehle enthalten sehr viel Phosphor und sind nicht geeignet, das Ca/P-Verhältnis auszugleichen, da man so auf viel zu hohe Gesamtwerte kommt. Bei Verwendung von Knochenmehlen also am besten mit anderen Ca-Ergänzungen kombinieren.

Akuter Calciumüberschuss kann zu Mineralienungleichgewicht bis hin zu schwersten Verstopfungen und so genanntem Knochenkot mit Darmverschluss führen. Calciumzusätze und Mineralstoffmischungen sind nur für Barfer interessant, die keine Knochen füttern und die angemessene Dosierung erfordert gewisse Kenntnisse. Wir möchten also eindringlich auf die Herstellerangaben der unterschiedlichen Produkte verweisen.

Salze
Rohfütterer ergänzen gerne etwas Salz, denn das verfütterte Fleisch ist in der Regel ausgeblutet und im Blut steckt eine ordentliche Menge Natrium.
Wer knochenfrei füttert, hat einen Grund mehr, zum Salzstreuer zu greifen, denn auch in Knochen sitzt Natrium. Insgesamt kann eine Zugabe von einer Prise Salz pro Woche Sinn machen, je nach Blut- und Knochengehalt.
Salz hat wohl jeder in der Küche. Besonders wertvoll sollen Salze wie Meersalz oder Himalayasalz sein.
Meersalz stammt tatsächlich aus dem Meer, wird allerdings in diversen Prozessen gereinigt, bevor es in den Handel kommt und enthält dann eigentlich nichts anderes als Siedesalz, nämlich Natriumchlorid. Andere Mineralstoffe und Jod sind zwar in Spuren nachweisbar, aber in diesen Mengen nicht der Rede wert.
Etwa 70% des weltweiten Steinsalzabbaus findet in Punjab, Pakistan, statt. Dieses Salz wird gerne als Himalayasalz bezeichnet, hat mit diesem Gebirge aber nichts zu tun. Gerüchte, dass der Salzabbau in Pakistan in erster Linie von Kinderarbeitern im Unter-Tage-Abbau betrieben wird, tauchen in den Medien immer mal wieder auf. Steinsalzabbau wird aber auch in Österreich und Polen betrieben und zwar schon seit über 3000 Jahren. Die Kelten haben diese Salzquellen schon genutzt. Nur etwa 3% der Gesamtproduktion werden zu Speisesalz verarbeitet, Steinsalz wird zum Beispiel auch zu dem Spülmaschinensalz, das die Verkalkung verhindern soll verwendet oder es hilft uns bei Glatteis als Streusalz auf den Straßen.

Bierhefe
Es gibt Rezepte in altägyptischen Papyrus-Schriften, die belegen, dass schon vor über 5000 Jahren Bierhefe als Heilmittel für hohes Alter und gesunde Haut verwendet wurde. Bierhefe ist sozusagen ein Abfallprodukt der Bierbrauerei. Dabei handelt es sich um so winzige kleine Hefen, dass sie erst mit der Erfindung des Mikroskops zum ersten mal nachgewiesen werden konnten. Bierhefe enthält neben allen Vitaminen der B-Gruppe viele wertvolle Mineralstoffe und Spurenelemente. Bei Katzen und Hunden wirkt sie sich hervorragend auf die Fellqualität aus, kann Hautproblemen vorbeugen und vielleicht sogar (darüber gibt es keine wissenschaftlichen Belege, sondern nur Erfahrungsberichte) vorbeugend gegen Parasitenbefall wirken.
Der feuchte Bierhefeschlamm wird getrocknet, dadurch werden die Zellwände der Hefen zerstört und die enthaltenen Nährstoffe können direkt vom Organismus aufgenommen werden.

Man kann Bierhefe kurweise im Fellwechsel zugeben, sollte es aber wie fast alle Zusätze nicht kontinuirlich füttern.
Bierhefe enthält neben vielen anderen Stoffen auch Phosphor. Deshalb ist es nicht egal, wie viel man davon zufüttert, denn irgendwann wirkt sie sich auf das Calcium/Phosphor-Verhältnis aus. Zwar werden B-Vitamine bei Überschuss sehr unproblematisch über den Harn ausgeschieden, weil sie wasserlöslich sind, aber grundsätzlich sollte man immer das Prinzip  vor Augen behalten nicht immer alle Nährstoffe im Überfluss zu füttern.

Bierhefeflocken und -pulver kann man auch in Bio-Qualität bestellen. Das bedeutet, dass die Zutaten für das gebraute Bier aus kontrolliert biologischem Anbau stammen. Ob sich das direkt auf die Qualität der Bierhefe auswirkt, mag dahingestellt sein. Immerhin unterstützt man so indirekt den Bio-Anbau, was wir natürlich nie verkehrt finden.

Grünlippmuschelextrakt
Grünlippmuscheln (Perna Canaliculus) werden in Neuseeland an Tauen im Meer gezüchtet. Die Schale wird entfernt und das Muschelfleisch wird in mehreren Schritten getrocknet und pulverisiert. Beim Kauf bitte darauf achten, dass keinerlei Zusätze zugefügt wurden. (Konservierungsmittel, Füllstoffe, Vitaminmischungen)
Die Grünlippmuschel enthält viele wertvolle Inhaltstoffe. Für ihre nachgesagte Wirkung bei Gelenkbeschwerden sind Glukosaminglykane verantwortlich. Diese Stoffe werden benötigt um Knorpel zu bilden und geschmeidig zu halten. Wissenschaftliche Belege für diese Wirkung sind mir zur Zeit nicht bekannt. Zahlreiche positive Erfahrungsberichte, auch aus der Humanmedizin, bieten aber zumindest Hinweise auf eine vorhandene Wirkungsweise.
Sofern das Tier keine Allergie/Unverträglichkeit auf Fischeiweiße hat, wird eine Zugabe von Grünlippmuschelextrakt – am besten kurweise über 8 Wochen, bis zu 2 mal jährlich, kaum schaden.

 

Algen:

Seealgenmehl
Ein Gramm Seealgenmehl enthält etwa 360µg Jod.
Der Tagesbedarf von Katzen, Hunden (und übrigens auch der von Menschen) ist sehr umstritten.
Zusätzlich ist allerdings ungeklärt, ob das Jod aus pflanzlichen Quellen (wie Algenmehl) von Katzen und Hunden überhaupt und wenn, dann in welchem Maße aufgenommen werden kann.
Bei so vielen Unklarheiten ist von einer Zugabe von Seealgenmehl eher abzuraten. Barfer greifen eventuell darauf zurück, sollten sich aber sehr genau die Mengen ausrechnen und sich bewusst sein, dass zwischen 0 und 100% von diesem Jod bei ihrem Tier wirklich ankommen.
Seealgenmehl ist eine “Jodbombe” und muss sehr genau abgewogen werden!

Spirulina
nennt man zwar “Blaualge”, es handelt sich aber nicht um eine Pflanze, sondern um ein Bakterium. Spirulina verbraucht im Wachstum CO2 und produziert Sauerstoff. Der Anbau hat also durchaus positive Aspekte. 3000 Tonnen Spirulina platensis werden pro Jahr weltweit als Nahrungsergänzung gehandelt. Wird Spirulina aus der Natur (aus offenen Seen) geerntet, kann es mit anderen -zum Teil giftigen- Algen versetzt sein. Zur Zeit wird untersucht, ob Spirulina als Nahrungsergänzung die Cholesterinkonzentration im Blut senken kann. Noch gibt es keine aussagekräftigen Ergebnisse, erste Erkenntnisse sind zumindest vielversprechend.

Chlorella pyrenoidosa
ist eine Mikroalge und eine der schnellwachsensten Pflanzen auf dieser Erde. Da solche Algen weltweit in großem Maße als Nahrungsergänzung verwendet werden, sollen sie sogar schon industriell erzeugt werden. Hier kommen neben synthetischen Düngemitteln wohl auch Pestizide etc. zum Einsatz. Wenn man sich also entschließt, diese als Zusatz zu verwenden, empfiehlt es sich, genau auf die Herkunft zu achten. Algen werden diverse Eigenschaften als Nahrungsergänzung zugeschrieben. Am häufigsten genannt wird eine entgiftende Eigenschaft.

Die beiden “Algen”, Spirulina und Chlorella, wachsen in Süßwasser und enthalten keine nennenswerten Jodmengen. Daher kann mit ihnen keine Jodüberversorgung wie mit anderen Algenprodukten (Seealgenmehl) passieren. Ob man also die Zugabe sinnvoll findet oder nicht, sei jedem selbst überlassen.

 

Hagebuttenpulver
ist eine gute zusätzliche Vitamin C Quelle beim Barfen und empfiehlt sich besonders dann zusätzlich zu dosieren, wenn Obst und Gemüse (z.B. im Winter) an Frische eingebüßt haben, du ein älteres Tier hast, oder dein Hund Probleme mit Dysplasien und anderen Knochen-oder Gelenkserkrankungen hat.
Es gibt Studien aus Norwegen und Deutschland die belegen dass hohe Vitamin C Dosen schon nach kurzer Gabe eine bis zu 70%ige Besserung von Dysplasien, Arthrosen und anderen Knochen-oder Gelenkserkrankungen ergeben haben.
Erstaunlicherweise wurden sogar die Nachfahren von Hunden deren Dysplasien mit Vitamin C gebessert wurde, HD und ED frei geboren.
Eine positive Wirkung kann und sollte man also nicht grundsätzlich von der Hand weisen, und da Vitamin C auch für die Stärkung des Immunsystems und die Zellerneuerung zuständig ist, kann man gerne kurweise, oder regelmäßig Hagebuttenpulver der Nahrung zusetzen.
Von reinem Vitamin C (Ascorbinsäure) möchte ich hier allerdings eher abraten und auch bei Hagebuttenpulver sollten Sie die Verdauung Ihres Hundes gut im Auge behalten. Stoßweise können Kuren mit bis zu 6g Hagebuttenpulver/Tag sinnvoll erscheinen, sollten aber auf jeden Fall reduziert werden wenn der Kot anfängt weich zu werden.

Propolis
ist das dunkel-gelbliche bis hellbraune Kittharz der Honigbiene.
Sie sammelt das Harz an den Blütenknospen verschiedener Blumen-und Baumarten.
Propolis besteht aus etwa 55% Harz, 30% Bienenwachs, 10% flüchtigen Ölen, 5-10%Vitaminen, Antibiotika, Mineralstoffen und Spurenelementen.
Propolis werden unsagbar viele heilende und helfende Wirkungen nachgesagt bei denen es jetzt zu weit führen würde alle aufzulisten.
Wer sich dafür interessiert einmal eine natürlich Wurmkur mit Propolis zu machen findet im Internet genügend Anregungen und Tipps. Ausprobieren kann man Propolis auch gut bei schlecht heilenden Wunden, Magenproblemen, Entzündungen und Ohrproblemen.

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