Deklaration Trockenfutter

Wie so oft schon bei Produkten für das eigene Leben, steht man auch bei den Zusätzen auf Trockenfutterpackungen für Hund und Katze manchmal etwas ratlos da.
Diese Tabelle soll die wichtigsten Inhaltsstoffe erläutern die bei Trockenfutter für Hunde oder Katzen auf der Verpackung ausgelobt werden. Sie hat nicht den Anspruch auf Vollständigkeit, genügt aber vielleicht um sich als Barfer gegen die „anders fütternden“ ein bisschen mit Wissen behaupten zu können.
Bei uns Barfern ist es ja ganz einfach mit der Deklaration der Inhaltsstoffe. Es ist das drin was man von außen auch erkennt. Und zwar zu 100% Fleisch oder fleischige Knochen.
Bei der „offenen Deklaration“ die man üblicherweise auf einer Futtermittelpackung vorfindet sollen die einzelnen Futtermittelbestandteile in der Reihenfolge ihres Anteils angegeben werden, und zwar in getrockneter Form. Leider gibt es in diesem Bereich sehr viele Möglichkeiten bestimmte Dinge einfach blumig schön zu schreiben, und so das Gefühl zu vermitteln ich füttere meinem 4-beiner gesunde und gute Nahrungsmittel. Dem ist nur leider i.d.R. nicht so!

Wenn du alle % Angaben auf deiner Futtermittelpackung addiert hast wirst du sehr wahrscheinlich nie und nimmer auf 100% kommen, und dich fragen was sind wohl die fehlenden 40%- 60% . Die Antwort lautet: NFE (Stickstofffreie Extraktionsstoffe).
Hierunter versteht man z.B. „Nicht Strukturkohlehydrate“ wie Rohrzucker und Stärke oder „pflanzliche Gerüstsubstanzen“ wie Pektine.
Diese folgenden ersten wichtigen Begriffe solltest du kennen, um zu wissen was genau sich eigentlich dahinter versteckt.

Ein Wort noch zum Fleischmehl dass auf jeder Packung deklariert ist:
Bei vielen Stichproben-Untersuchungen ergab die Analyse, dass selbst bei Rind-, oder Geflügelmehl Auslobungen große Mengen Antibiotika kontaminiertes Schweinfleisch verwendet wurde. Bei französischem, oder holländischem Fertigfutter konnte sogar Klärschlamm nachgewiesen werden, welches dem Fleischmehl beigemengt wurde.

Rohasche: Ein theoretischer Wert der entstehen würde wenn das Futter komplett verbrannt würde. Übrig bleiben dann Mineralien (Salze). Der Wert sollte nicht über 7% liegen. Höhere Werte weisen auf minderwertige Inhaltsstoffe hin durch die eine hohe Nierenbelastung, Knochenstoffwechselstörungen oder Zahnstein entsteht.

Rohfaser: Hierbei wird der Anteil aller pflanzlichen, unverdaulichen Rohfasern (z.B. Sägemehl) zusammengefasst. Sie gehören zu den Ballaststoffen und sollten i.d.R. zw.2%-4% liegen. Bei Diät-Futtermitteln ist der Anteil entsprechend erhöht.

Rohfett: Alle im Futter enthaltenen Fettquellen (pflanzlicher sowie tierischer Natur), unabhängig von Herkunft oder Qualität. Auch verarbeitetes Altöl verfügt über einen bestimmten Gehalt an Rohfett!

Rohprotein: Alle Eiweißverbindungen die in dem Produkt vorhanden sind. Hierzu gehört Fleisch genauso wie Federn oder Klärschlamm.

Rohwassergehalt: Der übliche Wert des Restwassers der im Trofu verbleibt, bzw. nach dem Trocknungsprozess wieder zugeführt wird liegt bei ca. 10%. Dieser Wert wird zwar normalerweise nicht ausgelobt auf der Verpackung, er ist aber wichtig für dich um die fehlenden so genannten NFE-Inhaltsstoffe rechnerisch zu ermitteln.

 

Weitere Deklarationen auf der Futtermittelpackung wie sie häufig verwendet werden:

Name Vorkommen/Wirkungsweise
Antioxidatien Nat.oder synth.Substanzen, die die Inhaltsstoffe vor der Schädigung durch den Sauerstoff (oxidieren) schützen.Z.B. das ranzig werden von Ölen und Fetten.
Amaranth
E 123
Lebensmittelfarbstoff
Amarant Pseudogetreide, glutenfrei,hoher Mineralstoff-und Eisengehalt
Anchovy Sardelle
Aspergillus Gattung Schimmelpilz.In kultivierter Form ungiftig, wird als Konservierungsmittel eingesetzt
Autolysat Abfallprodukte absterbender Zellen, werden unter verschiedenen Namen u.a. als Geschmacksverstärker eingesetzt
Aspartam Zuckerersatzstoff
Bäckereierzeugnisse Darunter fällt alles:Nudeln, Brot, Kuchen. Hier kann sehr oft Zucker versteckt sein
BHA
E 320
(Butylhydroxyanisol) Konservierungsmittel, in einigen Ländern bereits verboten
BHT
E 321
(Butylhydroxytoluol) siehe BHA
Bierhefe Nebenprodukt bei der Bierherstellung. Reich an Proteinen und Vit.B
Biotin Biotin ist das zur Gruppe der B-Vitamine gehörende Vit. H oder I. Früher auch als B7 bezeichnet.
Bio Sagt aus, dass die verwendeten ROHSTOFFE aus biol.Erzeugung stammen.Sagt jedoch nichts über die Gesamtqualität aus, da auch hier die guten Bio-Rohstoffe hoch erhitzt werden und danach andere Zusätze beigefügt werden können.
Blut Natürlicher Mineralienlieferant
Blutmehl Natürlicher Mineralienlieferant in getrockneter und gemahlener Form
brauner Reis Naturreis ungeschält. Enthält mehr Nährstoffe als der geschälte weiße Reis
Braureis oder Bierreis Nebenprodukt aus der Bierherstellung (wird nur in amerik. Futtermitteln verwendet)
Carrageen
E 407
Gelier-und Verdickungsmittel
Calciumcarbonat Kalk der u.a. in Knochen, Eierschalen und Zähnen vorkommt
Cholin Gehört zur Gruppe der B-Vitamine und ist Bestandteil von Lecithin (E 322), kann vom Hund i.d.R. selbst synthetisiert werden
Cellulose Unverdauliche Zellwandbestandteile, Abfallprodukte aus der Getreideherstellung.
Cerealien Abfallprodukte aus der Müsliherstellung
Chondroitin Stoffwechselprodukt des Glucosamin, schlecht verdaulich
Calciumpanthothenat Auch Vitamin B5, Panthotensäure genannt
Calciumsorbat
E 203
Konservierungsmittel
Calciferol Vitamin D
Canola Öl Rapsöl (siehe auch Öle und Fette)
Carbadox Umstrittener Wachstumsförderer in der Tiermast, kann daher in Futtermitteln vorkommen
Casein/Kasein Protein aus der Kuhmilch. Kann Allergien auslösen
Cobalamin Vitamin B12, fördert den Eiweißstoffwechsel
Cystein
E 920
Anabole Wirkung
dehydriert Trocknung durch Wasserentzug
Dicalciumphosphat
E 540
Schwer verdaulich,in der Nutztierhaltung untersagt, kommt im Tiermehl vor
Digest Flüssigkeit, die von tierischen Geweben mit Hilfe von chemischer und enzymatischer Hydrolyse hergestellt wird. Dadurch wird die Futterakzeptanz erhöht.
DL-Methionin / DL-Lysin Synthetisch hergestellte Aminosäure, gleicht in vielen Fällen minderwertige Fleischquellen aus.
DHA (Docosahexaensäure) mehrfach ungesättigte Fettsäure, wird vom Hund nach dem Welpenalter selbst gebildet, soll Einfluß auf die Intelligenz haben
Diet / Diät Meist mit viel Rohfaser und synth. Zusätzen angereichertes Futter
E-Nummer Bezeichnung für in Europa zugelassene Zusatzstoffe
EWG oder EU Zusatzstoffe Hinter der Bezeichnung können alle zugelassenen z.B. Farb-und Konservierungsstoffe stehen. Meist wird die Bezeichnung verwendet wenn BHA oder BHT verwendet wurde
Ei Ganzes Ei mit Schale. Hochwertiger Eiweiß- und Calciumliferant
Eierzeugnisse Abfallprodukte aus der Eiverarbeitung, meist Schalen
Eiweißextrakte Meist pflanzlich,Abfallprodukt bei der Mehlerzeugung, auch Kleber genannt, minderwertige Eiweißquelle
Erbsenkleie i.d.R. Erbsenschalen, die bei der Schälung und Reinigung von Erbsen anfallen
Erythrosin
E 127
Künstlicher Farbstoff, der u.a. Krebs verursachen kann
Ethoxyquin
E 324
Konservierungsmittel das in Lebensmitteln nicht mehr zugelassen ist
Enterococcus faecium
E 1707
Fäkalkeim von Säugetieren. Zur Darmunterstützung von Ferkeln
exdrudiert Herstellungsverfahren mit Hitze und Druck
Fleisch Reines Fleisch ohne Nebenerzeugnisse vor der Trocknung
Fleischnebenerzeugnisse Alle Teile des Tieres (Blut, Federn,Hufe etc.) sollte näher bezeichnet sein
Fleischmehl Reines Fleisch getrocknet, es kommt jedoch auf die Herkunft an. In einigen Ländern sind Nebenerzeugnisse erlaubt.
FOS (Fructooligosaccaride) FSO ist eien natürliche Substanz die aus der Chicoree-Wurzel gewonnen wird.
Folacin Synonym für Folsäure
Folsäure Vitamin B9 oder M (siehe „Vitamine“)
Fleisch- hydrolysat Fleischersatzstoffe. Werden aus Eiweißpulver und Wasser hergestellt. „Kunstfleisch“
Galant Heilpflanze, gehört zu den Ingwergewächsen, wirkt anregend und ist entzündungshemmend
Getreidemehl Alle Arten von gemahlenem Getreide
Gelatine Natürliches Binde-Verdickungsmittel, überwiegend aus Schweineschwarten hergestellt.
Glycin
E 640
Geschmacksverstärker
Gluten Nebenprodukt aus der Mehlerzeugung
Grieben Ist der Name eines Nebenproduktes der Talg und Fettgewinnung aus tierischen Produkten
Gelborange S
E 110
Farbstoff
Guar Gum Mehl aus der Guar Bohne, soll Heißhunger vermeiden
Hämoglobin eisenhaltiger roter Blutfarbstoff
Hefen Reich an Vit.B und Protein
Histamin Kommt in Fleisch ,Fisch, Pflanzen und Bakterien vor. Allergie auslösend.
IE „Internationale Einheit“ Angabe von Zusätzen z.B. Vitaminen
Inulin Unverdaulicher Ballaststoff, jedoch gute Eignung bei Diätfutter, kommt u.a. in Topinambur und Zichorie vor
Isoleucin essentielle Aminosäure die mit der Nahrung aufgenommen werden muß
Inositol Vitamin der Gruppe B. Wird eigensynthetisiert.
Johannisbrotkernmehl
E 410
Stärke und Bindemittel
Kaliumsorbat
E 202
Konservierungsstoff der auch den Geschmack verändert
Kamut Weizenart, sehr proteinreich, enthält –wie für Weizen üblich- Gluten
Karamell Erhitzer Zucker, dient als Geschmacksverstärker
Kassava Stärkemehl aus der Manniokwurzel
Kleie Rückstände aus der Getreideverarbeitung
Kleber/ Kleiber eiweißhaltiges Abfallprodukt bei der Mehlherstellung
L-Methionin L-Form der Aminosäure
L-Lysin L-Form der Aminosäure
Lactoflavin
E 101
Farbstoff. Wird auch als Vitamin B2 bezeichnet
Lactobacillus acidophilus Bakterium, soll Immunabwehr und Darm stärken, kommt im Milch, Fleisch und Fisch vor.
Lecithin Emulgator, oft aus Soja gewonnen. Wird meist synthetisch hergestellt
Leucin essentielle Aminosäure, die mit der Nahrung aufgenommen werden muß
Maintenance Steht für so genannte bedarfsgerechte Versorgung
Mais Ganzer Maiskolben
Maiskeim hochwertig, wird aus den Keimen von Mais gewonnen. Sollte nicht erhitzt werden.
Maiskleber Abfallprodukt
Maismehl Ganzer Maiskolben, getrocknet und gemahlen
Maisvollkornmehl Maiskörner getrocknet und gemahlen
Maltodextrin Kohlenhydrat das meist als Füllstoff verwendet wird.
Melasse Nebenprodukt aus der Zuckerherstellung
Menadion Andere Bezeichnung für Vitamin K3 wird in folgenden Verbindungen verwendet. (Bitte dazu auch unter „Vitamine“ direkt nachlesen.)
Menadion-Dymethyl-pyrimidinolbisulfit-Präparat
Menadion-Natrium-bisulfit-Präparat    

Menadion-Natrium-bisulfit-Reinsubstanz

Mendadion-Nicotinsäureamid-Bisulfit-Präparat

Methionin essentielle Aminosäure, die mit der Nahrung aufgenommen werden muß.
Molkereiprodukte Nebenprodukte aus der Käseherstellung, wird gern auch als Zuckerversteck verwendet.
MSM (Methylsulfonylmethan) Organische Schwefelverbindung, soll gesundheiitsfördernd sein, bisher kein Nachweis
Muschelsediment Extrakte aus Muscheln. Sollen Phosphorüberschuß ausgleichen
Menhaden Heringsmehl
Nahrungsfaser andere Bezeichnung für Ballaststoff
Natriumbisulfat Konservierungsmittel. Umstritten schädliche Wirkung
Natriumhexa-metaphosphat/
Natriumnitrit
E 250
Dient u.a. als Konservierungsmittel
Natriumsorbat
E 201
Antioxidationsmittel
Natriumsulfat
E 514
Auch als Glaubersalz bekannt, Säuremittel, in Überdosis als Abführmittel
Natürliche Stoffe (Aromastoffe) synthetische hergestellte Aromastoffe
Nicotinsäure
E 375
Vitamin B3 oder auch B5, kommt in natürlicher Form z.B. in Geflügel, Milchprodukten und Fisch vor.
Niacin Synonym für Nicotinsäure
Omega-3-Fettsäuren Spezielle Gruppe der ungesättigten Fettsäuren, gehört zu den essentiellen Fettsäuren (siehe auch Öle und Fette)
Pantothensäure Vitamin B5
Pektine
E 440
meist als Verdickungsmittel verwendet
Phenylalanin essentielle Aminosäure die mit der Nahrung aufgenommen werden muß
Propylgallat
E 310
Konservierungsmittel. Kritisch in der Anwendung
Pyridoxin-hydrochlorid Synthetische Form von Vitamin B6
Pyridoxin Vitamin B6
Perlgraupen geschälte Gerste
Potassium Synonym für Kalium
Quinoa Pseudogetreide, hoher Eiweißanteil, ebenso hoher Gehalt an Magnesium und Eisen
Riboflavin Vitamin B2 kommt in Milch und Gemüse vor
Saccharose Rohrzucker
Saccharomyces cervisiae Backhefe
Schälkleie Abfallprodukt. Wird als Füllstoff verwendet
Sodium Antioxidant (Konservierungssstoff)
Sodiumselenit Natriumselenit
Schrot Gemahlene Getreidekörner
Soja Minderwertiger Eiweißlieferant oft genmanipuliert
Sorbinsäure Konservierungsstoff
Selen Spurenelemet, nur aus anorganischen Selenquellen zugelassen (Natriumselenit, Natriumselenat)
Tapioka Stärkemehl aus der Manniokwurzel, auch bekannt als Kassava
Taurin Aminosulfonsäure (keine Aminosäure), ist für Katzen essentiell und muß über die Nahrung aufgenommen werden
Thiamin Vitamin B1
Thiaminhydro-chlorid/Mononitrat Synthetische Formen von Vitamin B1
Threonin Essentielle Aminosäure, die mit der Nahrung aufgenommen werden muß
Tocopherol Vitamin E:ist ein Sammelbegriff für 8 fettlösliche Substanzen mit u.a. auch antioxidativer Wirkung. Wird als Konservierungsmittel verwendet
Topinambur Auch Erdbirne genannt, wird als Hungerstiller verwendet, gut geeignet für z.B. Diätfuttermittel
Trigonellin Bitterstoff mit u.a. hohem Kupferanteil
Tryptophan Essentielle Aminosäure
Tyrosin Nicht essentielle Aminosäure
Valin Essentielle Aminosäure, die mit der Nahrung aufgenommen werden muß

Quelle der Tabelle: „dubarfst“ das Barf-Magazin Ausgabe 3/2007