Gesunde Gemüsesorten für das BARFen

12. April 2023

Frisches Gemüse ist gesund, da es viele Vitamine und Spurenelemente enthält und obendrein kalorienarm ist. Können wir auch unseren Hunden mit Gemüse etwas Gutes tun?
Sind sie nicht reine Fleischfresser oder benötigen auch sie Gemüse?
Gemüse kann auch für Hunde sehr gesund sein, wenn es richtig gefüttert wird. In diesem Artikel möchte ich euch die besten Gemüsesorten zur täglichen Fütterung vorstellen und Tipps geben, wie ihr sie am besten füttert.
Claudia Linde von DigiDogs.de hat dafür wichtige Infos zusammengetragen.

Gemüse ist für Hunde gesund
Gemüse enthält viele Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, doch die meisten davon können Hunde tatsächlich aus Fleisch, Innereien und Knochen beziehen. Lediglich Vitamin C ist kaum in tierischen Nahrungsmitteln enthalten, doch dieses können Hunde – im Gegensatz zu uns Menschen -selbst im Körper herstellen.

Gemüse enthält für Hunde in erster Linie wichtige Ballaststoffe, die für eine gesunde und geregelte Verdauung notwendig sind, da sie die Darmtätigkeit anregen. Gleichzeitig dienen die Ballaststoffe einigen guten Darmbakterien als Nahrung und unterstützen damit eine gesunde Darmflora und das Immunsystem.

Frisches Gemüse enthält außerdem viele sekundäre Pflanzenstoffe wie Carotinoide und Sulfide, die eine positive Wirkung auf die Körperzellen haben können. Die sekundären Pflanzenstoffe können Zellen vor Stress, Entzündungen und durch Krebs ausgelöste Veränderungen schützen.

So füttert ihr Gemüse am besten an euren Hund
Im Gemüse bleiben die wertvollen Inhaltsstoffe am besten erhalten, wenn es roh gefüttert wird. Hunde sind jedoch nicht in der Lage, die Zellulose von Pflanzen in ihrem Verdauungstrakt zu spalten. Um die gesunden Stoffe aus dem Gemüse verwerten zu können, muss rohes Gemüse daher für Hunde stark zerkleinert werden. Ihr könnt das rohe Gemüse fein raspeln oder beispielsweise im Mixer mit etwas Wasser pürieren.

Empfindliche Hunde vertragen einige Gemüsesorten besser, wenn sie zuvor gegart wurden. Um die wertvollen Inhaltsstoffe zu erhalten, solltet ihr es sanft garen. Eine hilfreiche Faustregel ist, dass ihr Gemüse, das ihr selbst gegart essen würdet, auch für euren Hund vorgaren solltet.

Damit die fettlöslichen Vitamine (A, D, E und K) aus dem Gemüse vom Hund aufgenommen werden können, ist es sinnvoll, Fett mit dem Gemüse zu füttern. Fett kann bereits im Fleisch enthalten sein oder ihr gebt Omega-3-Öle z.B. in Form von Lachsöl zum Gemüse.

Füttert am besten zwei bis drei Gemüsesorten täglich, um viele unterschiedliche gesunde Stoffe abzudecken. Saisonales und regionales Gemüse ist nicht nur frischer und nachhaltiger, es schont auch den Geldbeutel.

Eine gute Alternative im Urlaub oder wenn mal nichts Frisches parat ist, ist pures Gemüse ohne Zusätze aus der Dose oder aus dem Glas. Sehr gut eignet sich auch Baby-Gemüsebrei aus dem Glas, sofern er ohne weitere Zusätze ist. Doch frisch zubereitet ist Gemüse am gesündesten für euren Hund und meist auch günstiger.

Welche Mengen an Gemüse sollte ich meinem Hund füttern?
Hunde benötigen nicht sehr viel Gemüse. Um euch eine Vorstellung davon zu geben, wie viel Gemüse euer Hund am Tag bekommen sollte, nehmen wir eine durchschnittliche BARF-Berechnung.

Bei der Ernährung von Hunden mit frischen tierischen und pflanzlichen Produkten (BARF) sollte der pflanzliche Anteil ca. 20% der täglichen Futterration ausmachen. In etwa 2/3 davon bestehen aus Gemüse und 1/3 aus Obst.

Der Gemüseanteil der Tagesration deines Hundes sollte also ca. 13% ausmachen. Bei einem Hund von 10 kg sind dies das ca. 40 g Gemüse am Tag.

Dazu sei angemerkt, dass die täglich frischen Mahlzeiten für eure Hunde immer individuell nach Alter, Größe, Auslastung und Gesundheitszustand des Hundes in ihrer Menge und Zusammensetzung variieren können. Die jeweiligen Anteile müssen dabei nicht haargenau abgewogen werden und täglich in derselben Zusammensetzung in den Napf kommen. Die durchschnittliche BARF-Berechnung soll für euch ein grober Anhaltspunkt sein, wie viel Gemüse ihr eurem Hund füttern dürft.

Diese Gemüsesorten dürfen täglich in den Napf
Es gibt viele Gemüsesorten, die Hunde fressen dürfen und auch einige wenige, die Hunde gar nicht fressen sollten.

Im Folgenden möchte ich euch die top Gemüsesorten vorstellen, die ihr täglich an gesunde Hunde füttern dürft.

Karotten
Karotten zählen zu den sehr geeigneten Gemüsesorten für Hunde und können täglich gefüttert werden. Sie sind sehr reich an Karotinoiden, die ein starkes Antioxidans sind. Ihr sehr hoher Gehalt an Beta-Carotin, einer Vorstufe von Vitamin A, unterstützt die Funktion der Augen. Möhren enthalten den Ballaststoff Pektin, der eine gesunde Darmtätigkeit fördert. Möhren enthalten obendrein wichtige Mineralstoffe wie Kalzium, Magnesium und Phosphor und Spurenelemente wie Eisen und Zink. B-Vitamine, die gut für die Nerven sind, runden das gesunde Angebot der Karotte ab.

Ihr könnt Karotte roh und fein gerieben oder im Mixer püriert zum Futter geben oder schonend garen. Karotten sind ein lokales Produkt, das fast immer zu bekommen ist und relativ preiswert ist. Da Beta-Carotin fettlöslich ist, solltet ihr Karotten immer mit etwas Öl oder Fett füttern. Als Moro’sche Möhrensuppe hilft die Karotte sehr natürlich und schnell gegen Durchfall.

Salatgurken
Salatgurken sind reich an Beta-Carotin, Vitamin C, Kalium und mit 12 kcal/100 g ausgesprochen kalorienarm. Die Gurke ist fast immer regional zu bekommen und hat lange Saison und ist obendrein nicht teuer.

Biogurken könnt ihr am besten mit Schale füttern, da in ihr viele Nährstoffe enthalten sind. Ich püriere für meine Hündin fast täglich kleine Gurkenstückchen mit Schale im Mixer und gebe sie dann zum Futter. Ihr könnt die Gurke auch einfach fein raspeln.

Chicorée
Chicorée hat von April bis Oktober Saison in Deutschland. Er enthält viel Beta-Carotin, das als starkes Antioxidans die Zellen schützt. Ebenso liefert Chicorée viel Inulin, einen Ballaststoff, der für eine gesunde Verdauung und Darmflora sorgt. Chicorée ist kalorienarm und Lieferant von Kalium, Eisen, Zink und B-Vitaminen. Ein perfektes Gemüse für Hund und Mensch. Chicorée könnt ihr am besten im Mixer mit etwas Wasser pürieren und dann in das Futter geben. Einziger Nachteil ist, dass nicht jedem Hund der leicht bittere Geschmack liegt.

Kürbis
Kürbis ist reich an verdauungsfördernden Ballaststoffen und Beta-Carotin, das ein starkes Antioxidans ist und die Sehkraft unterstützt. Neben den Vitaminen C und E enthält Kürbis B-Vitamine, die gut für die Nerven sind. Eisen und Folsäure sind gut für das Blut. Kürbis könnt ihr am besten roh püriert oder sanft gegart zum Futter geben.

Pastinaken
Pastinaken enthalten einige gesunde Vitamine wie Vitamin E, C und B3. Eisen, Zink und Folsäure unterstützen die Blut- und Zellbildung. Pastinaken sind reich an den Ballaststoffen Pektin und Inulin, die eine gesunde Darmtätigkeit fördern. Pastinaken sollten am besten sanft gegart und püriert werden, da sie roh vielen Hunden nicht gut schmecken.

Zucchini
Zucchini sind ausgesprochen kalorienarm, reich an Antioxidantien, Vitaminen und Ballaststoffen. Sie werden sanft mit Schale gegart am besten von Hunden vertragen, können aber auch fein geraspelt roh an Hunde gefüttert werden. 

Vorsicht bei selbstgezogenen Zucchini oder solchen, die bitter schmecken! Hier besteht Vergiftungsgefahr!

Schwarzwurzel
Schwarzwurzeln sind mit 18g pro 100g sehr reich an verdauungsfördernden Ballaststoffen. Sie enthalten viel Vitamin E, das die Zellen schützt und viele B-Vitamine, die die Nerven stärken. Gleichzeitig sind sie reich an Eisen für die roten Blutkörperchen und Kalzium für Knochen und Zähne. Schwarzwurzeln sollten am besten sanft gegart gefüttert werden, damit ihr Nitrat-Gehalt gemindert wird und die Nährstoffe gut aufgenommen werden können. Füttert Schwarzwurzeln in Maßen, da die Ballaststoffe den Darm überfordern können.

Topinambur
Die Topinambur-Knollen sind sehr gesund und lecker für unsere Hunde. Topinambur ist mit rund 12 g/100g reich an Ballaststoffen und enthält viel Inulin, das eine gesunde Darmflora fördert.

Die vielen in Topinambur enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe stärken das Immunsystem und die Zellen. Außerdem enthält Topinambur viel Kalium, Magnesium und Kalzium und nervenstärkende B-Vitamine.

Topinambur sollte am besten roh püriert oder gerieben zum Futter gegeben werden. Ihr könnt ihn aber auch sanft garen. Füttert ihn in Maßen, da die vielen Ballaststoffe den Darm überfordern können.

Fenchel
Fenchel ist reich an Mineralstoffen wie Eisen, Kalium, Kalzium und Phosphor und Magnesium. Er enthält viele sekundäre Pflanzenstoffe wie Beta-Carotin und Antioxidantien wie Zink und die Vitamine A und E. Fenchel hat allerdings einen intensiven Geschmack, der nicht jedem Hund liegt. Er sollte am besten gedämpft gefüttert werden, da er so besser vertragen und angenommen wird.