Senior auf 4-Pfoten: 7 Tipps für den Alltag mit einem alten Hund

18. Juni 2021

Mit zunehmendem Alter verändern sich bei Hunden Verhaltensweisen und körperliches Befinden, wie bei uns Menschen auch. Einige alltäglichen Gewohnheiten kannst du bereits frühzeitig auf die Bedürfnisse deines Hundeseniors anpassen. Wie es dir gelingt, den Alltag und die kommenden Lebensjahre für deinen Vierbeiner angenehmer und leichter zu gestalten, erfährst du anhand von 7 praxisnahen Tipps.

Tipp 1: Regelmäßig zum Tierarzt

Für die regelmäßige Impfung suchst du ohnehin einmal jährlich Deinen Tierarzt auf. Durch zweimal jährliche Besuche kannst du eventuelle Krankheiten oder Beschwerden frühzeitig erkennen. Bestenfalls lassen sich Schäden der Gelenke und Zähne, des Herzens oder der Nieren auf diese Weise frühzeitig erkennen und behandeln, bevor sie schlimmer werden. Spätestens ab dem fünften bis achten Lebensjahr solltest du auch über ein kleines Blutbild nachdenken.
So hast du die Chance, das Leben deines Vierbeiners um ein paar gesunde Hundejahre zu verlängern und dass Krankheitsverläufe gegebenenfalls weniger schwer verlaufen.

Tipp 2: Die Bewegung über Hindernisse durch Hilfsmittel erleichtern

Gewiss fällt dir eines Tages auf, dass dein Hund nicht mehr mit der Leichtigkeit von früher die Treppen hinauf hüpft oder begeistert in den Kofferraum springt. Doch du kannst seine offensichtlich geschwächten Gelenke auf mehrerlei Weise entlasten.
Trage deinen kleinen Hund am besten die Treppe hoch und hebe ihn in den Kofferraum. Für ältere große Hunde gibt es Ein- und Ausstiegshilfen für das Auto sowie Spezialgeschirre für das Treppensteigen. Erleichterung verschafft auch regelmäßiges Schwimmen.

Tipp 3: Sehkraft und Gehörsinn bei Auffälligkeiten prüfen

Der graue Star macht auch vor einem älteren Hund nicht Halt. Du erkennst eine abnehmende Sehkraft am besten an einem grauen Schleier auf einem oder beiden Augen.
Falls dein Hundesenior plötzlich nur gelegentlich oder gar nicht mehr auf Kommandos hört: Schimpfe und bestrafe ihn nicht. Möglicherweise wird er im hohen Alter schwerhörig oder vollkommen taub.
Teste das am besten mit einem für ihn bekannten Geräusch. Reagiert er aus dem Schlaf heraus nicht auf dein Rascheln mit einer Leckerli-Packung, hat er garantiert beginnende oder fortgeschrittene Hörprobleme. Eine Operation ist nicht nötig, nur mehr Aufmerksamkeit durch dich. Beide Defizite gleichen ältere Hunde durch einen verschärften Geruchssinn gut aus.

Tipp 4: Bewegung und Kondition anpassen 

Mit älteren Hunden ist das Gassigehen deutlich gemütlicher als früher. Nimm darauf Rücksicht und gönne deinem Vierbeiner Pausen. Sei nicht unmutig, wenn er nicht mehr mit anderen Hunden rennen oder spielen möchte. Das ist normal im Alter. Belasse es in solchen Situationen bei einer entspannten Begegnung mit seinen Hundekumpels.

Tipp 5: Öfter und weniger füttern

Wird dein Hund älter, verbraucht er meist weniger Energie und braucht daher auch weniger oder andere Nahrung. Gib ihm diese künftig in kleineren, aber häufigeren Portionen über den Tag verteilt. Dreimal füttern ist jetzt für das Verdauungssystem und den Kreislauf entlastend. Ein Ernährungsspezialist kann Dich auch zu selbst zubereiteter, wertvoller Nahrung für ältere Hunde beraten.
Das Barfen ist bei einem älteren Hund grundsätzlich möglich und sogar gesundheitsfördernd, da Kohlenhydrate in der Fertignahrung zu Krankheiten wie Arthrose führen können. Achte dabei nur darauf, ihm nicht zu große Stücke zu geben, um seine Zähne und Darm zu schützen. Stoffwechselanregende Kräuter können auch in den Barf-Futterplan integriert werden.

Tipp 6: Neugier auch im hohen Hundealter fördern

Auch Hundesenioren möchten noch gefordert werden. Deshalb höre nicht auf, ihn mit neuen Herausforderungen zu konfrontieren. Verstecke sein Spielzeug oder einen Futter-Dummy. Vertausche gewohnte Abläufe in früheren Aufgaben. Das weckt seine Neugier und hält das Gehirn länger fit.

Tipp 7: Daheim komfortable Ruhemöglichkeiten schaffen

Ein Hundebett oder Hundekorb für ältere Hunde sollte kuschelig weich sein. Vorteilhaft zur Entlastung von Gelenken und Wirbelsäule ist ein orthopädisches Hundebett mit einer Unterlage aus Kaltschaum. Dieser nimmt die unterschiedlichen Gewichtspunkte körpergerecht auf. Dadurch entstehen keine Druckstellen. Dies ist auch für Hundesenioren ohne Gelenkprobleme besonders wohltuend und wirkt vorbeugend.

Fazit

Ältere Hunde haben andere Bedürfnisse als junge Hunde. Durch regelmäßige Besuche beim Tierarzt kannst Du beginnende Probleme frühzeitig erkennen und lindern. Es treten körperliche Veränderungen, wie beispielsweise ein langsamerer Stoffwechsel, oder Verhaltensänderungen durch gemächliches und weniger stürmisches Verhalten auf. Durch gute Beobachtung, Rücksicht und physische sowie psychische Erleichterungen begleitest Du ihn in einen angenehmen und entlastenden Lebensabend.

Ein Gastbeitrag von Jesse Reimann von Happyhunde.de