Seit rund 15 Jahren stagniert der Gehalt an radioaktivem Cäsium-137 bei Rehwild und Rot- bzw. Damwild aus Niedersachsen bei einem niedrigen Medianwert von etwa 15 Becquerel (Bq) pro Kilogramm Fleisch. „Die bisher gemessenen Werte sind unauffällig“, teilt das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) mit.
Im LAVES – Lebensmittel- und Veterinärinstitut Braunschweig/Hannover (LVI), Standort Hannover, werden seit 1988 jährlich etwa 150 Fleischproben von Wildtieren auf ihre radioaktive Belastung untersucht. Die Untersuchungen sind Teil des „Sonderprogramms Wild“, das das Niedersächsische Ministerium Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung in Folge der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl eingerichtet hatte.
Bei Schwarzwild schwankte der Medianwert für Cäsium-137 in den vergangenen Jahren zwischen 10 und 60 Bq/kg. „Das ist nicht ungewöhnlich“, erklärt Dr. Klaus Schnarr vom LVI, Standort Hannover. „Die radioaktive Belastung ist abhängig von der Nahrung, die die Tiere vorfinden.“ So kann es vorkommen, dass vereinzelt Wildschweinfleischproben den EU-Grenzwert von 600 Bq/kg überschreiten. Wenn im Winter nicht genügend Eicheln oder Bucheckern vorhanden sind, nehmen die Tiere Nahrung aus dem Boden auf. Im Waldboden ist bis in einer Tiefe von 15 bis 30cm Radiocäsium nachweisbar, das noch von den radioaktiven Niederschlägen nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl stammt. 2011 gab es keine Überschreitungen bei Wildschweinproben aus Niedersachsen, in diesem Jahr hat es bisher lediglich eine Überschreitung gegeben.
„Für Verbraucher besteht durch den Verzehr normaler Mengen von Wildschweinfleisch aus Niedersachsen keinerlei Gesundheitsrisiko“, so Dr. Klaus Schnarr.
Quelle: LAVES-Presseinfo Nr. 20 v. 27.11.12