Blutgruppen bei Katzen und Hunden

3. August 2010

Blut ist nicht gleich Blut –
die Blutgruppe ist beim Menschen entscheidend, wenn eine Bluttransfusion einen lebensbedrohlichen Blutverlust ausgleichen muss. Es gibt eine Vielzahl verschiedener Blutgruppensysteme, die wichtigsten sind das so genannte AB0- und das Rhesus-System. Eine Transfusion von einer anderen als der körpereigenen Blutgruppe kann zu Abwehrreaktionen des Körpers führen. Das Immunsystem erkennt die fremden Blutzellen und bekämpft sie mit Antikörpern, so dass ein lebensbedrohlicher Zustand entstehen kann. Die Blutgruppe eines Menschen ist dadurch ein entscheidender Faktor in der Humanmedizin.

Doch wie ist das bei unseren beliebtesten Haustieren Hund und Katze – haben auch sie Blutgruppen?
«Ja, das haben sie», bestätigt der Tierarzt Frank Merkt von der Tierklinik Neckarwiesen in Esslingen: «Es ist allerdings etwas anders als beim Menschen und auch Hund und Katze unterscheiden sich dabei sehr.» Hunde haben mehr als zehn verschiedene Blutgruppen, die aber untereinander kompatibel sind – sie lassen sich also mischen, ohne dass Abwehrreaktionen auftreten. Tierärzte setzen Bluttransfusionen bei ihren tierischen Patienten ganz ähnlich wie beim Menschen ein. Bei starkem Blutverlust, der manchmal auch bei Operationen auftritt, kann hier Spenderblut ebenfalls Leben retten. «Mein eigener Hund ist meist der Spender, aber auch Hunde und Katzen von Mitarbeitern unterstützen uns beim Blutspenden», sagt Merkt. «Das Blut fließt dabei aus einer Vene in einen Beutel – ganz ähnlich wie das auch beim Menschen abläuft».
Bei der Katze ist die Sache mit der Verträglichkeit komplizierter. Hier sind nur drei Blutgruppen bekannt, die allerdings nicht kompatibel sind, was sogar noch weiter reichende Folgen haben kann: Wenn sich Katzen mit unterschiedlicher Blutgruppe paaren, kann es sein, dass die Katzenkinder nach der Geburt sterben. Wenn sie eine andere Blutgruppe als ihre Mutter besitzen, nehmen sie über die Muttermilch Antikörper gegen ihre eigenen roten Blutzellen auf. Das hat meist tödliche Folgen für den Katzennachwuchs. Die Blutgruppe einer Katze ist deshalb nicht nur für den Tierarzt bei einer Transfusion wichtig, sondern auch für den Züchter bei der Auswahl der Elterntiere.

Quelle: news-adhoc.com, Foto: aboutpixel.de © mpdrei master)