Wildbienen fliegen wieder

2. Mai 2010

Die Frühlingssonne lockt sie hervor:
Wildbienen beginnen im Frühjahr mit dem Bau ihres Nestes bzw. Staates. Die kleinen Insekten mit ihrem Stachel, dem sogenannten „Wehrstachel”, lösen bei vielen Menschen Verunsicherung aus. Können sie gefährlich sein, insbesondere für kleine Kinder? Wie verhält man sich am besten, wenn die Tiere in der Nähe nisten?
Das Institut für Bienenkunde des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) erhält derzeit zahlreiche Verbraucheranfragen und rät, sich mit den Lebensgewohnheiten dieser nützlichen Tieren vertraut zu machen.

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An den ersten wärmeren Frühlingstagen kriechen sie aus ihren Winterverstecken und suchen nach einem geeigneten Nistplatz.
Vorzugsweise legen sie ihre Nester im Boden in kleinen Löchern und Ritzen oder auch im Mauerwerk an. Hummeln zählen zu der bekanntesten Wildbienengattung in Deutschland.
Den Winter überlebt nur die Königin des Vorjahres, die zunächst ganz allein ihren Staat aufbaut. „Hummeln leben in sozialen Verbänden, während der überwiegende Teil der Wildbienen solitär lebt. Insgesamt gibt es rund 550 verschiedene Arten”, erläutert LAVES-Experte Dr. Otto Boecking.

Wildbienen sind sehr friedfertig und stechen – wenn überhaupt – nur, wenn sie mit dem Finger gedrückt werden.
Bei den meisten Wildbienen schafft es der weiche Stachel noch nicht einmal in die Haut zu stechen.
Die Tiere interessieren sich nicht für Essen oder süße Getränke. Sorge müsse man sich noch nicht einmal um kleine Kinder machen, selbst wenn die Bienen in ihrer Nähe nisten.
„Es empfiehlt sich eine Zeitlang abzuwarten, denn die Bienen sind nur kurze Zeit aktiv” erläutert der Experte. Nach ein paar Wochen kehrt wieder Ruhe ein. „Außerdem kann man sie sehr gut beobachten und Kindern dadurch das Leben der Wildbienen gut nahe bringen.”

„Die Wildbienen sammeln fleißig Pollen und Nektar und leisten damit die für uns und die Natur so wertvolle Bestäubungsarbeit.
Sie besitzen essentielle Funktionen im Naturhaushalt und stehen generell unter Artenschutz”, betont Dr. Otto Boecking.
Ein Umsiedeln ist oftmals kaum möglich. Der Experte sieht dazu auch keine Notwendigkeit, denn die Tiere richten keinen Schaden an und sind ungefährlich. Außerdem unterliegen sie von Jahr zu Jahr starken Populationsschwankungen. „In diesem Jahr haben die Wildbienen gute Bedingungen – viel Sonne und wenig Regen. In anderen Jahren, wenn die Witterung weniger günstig ist, werden sie von den Menschen viel weniger wahrgenommen.”

Infoblätter des LAVES-Institutes für Bienenkunde geben umfassende Informationen und wertvolle Tipps für den Umgang mit den kleinen Insekten.
Sie sind im Internet erhältlich unter http://www.laves.niedersachsen.de/.
Quelle: LAVES Niedersachen